Übersicht: Versuchte und erfolgte Grenzdurchbrüche über die Grenzanlagen (01.12.74 - 30.11.79)

GVS Nr G407153 6 Ausf Bl 14 A 01d 72dpi

Quelle: berliner-mauer.de, GVS-Nr. G407153-6 Ausführung Blatt 14a - 01

Interpretation der Grafik

4956 | DDR-Bürger versuchten über einen Zeitraum von 5 Jahren (01.1274 - 30.11.79) ihre Heimat über die Demarkationslinie zu verlassen, das sind pro Jahr 991 Fluchten und Fluchtversuche

Innere Grenzsicherung

3984 | DDR-Bürger wurden schon vor dem Erreichen des Schutzstreifens in der Tiefe der DDR verhaftet.

| Für diese Verhaftungen ist hauptsächlich die Volkspolizei und das MfS sowie deren IM's bzw. freiwilligen Helfer verantwortlich.

| 380 DDR-Bürger konnten im Bereich des Schutzstreifens und kurz hinter dem Hinterlandzaun im Bereich der DDR-Grenzsperranlagen, u.a. auch durch die freiwillige Arbeit von Grenzhelfern an der Flucht in die Freiheit gehindert werden.

Äußere Grenzsicherung

743 | DDR-Bürger wurden insgesamt im Grenzbereich festgenommen

| 205 DDR-Bürger konnten im Bereich des Hinterlandzaunes verhaftet werden

| 48 DDR-Bürger scheiterten im Bereich der Erdminensperren

| 43 DDR-Bürger scheiterten am Sperrzaun mit Splitterminen

| 67 DDR-Bürger scheiterten am vorderen Grenzzaun

| 229 DDR-Bürgern gelang unverletzt oder verletzt die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland

| 89 DDR-Bürger überwanden Erdminenfelder

| 12 DDR-Bürger überwanden den Vorderlandzaun, bestückt mit Splitterminen

| 128 DDR-Bürger überwanden den Vorderlandzaun

Die Übersicht „Versuchte und erfolgte Grenzdurchbrüche über die Grenzsicherungsanlagen″ macht keine Angaben über Fluchten, die durch den Einsatz von Schußwaffen verhindert werden konnten. Die Arbeitsgemeinschaft „13. August″ gibt für diesen Zeitraum 18 Opfer an der Demarkationsline an, 15 davon wurden entweder durch Schusswaffeneinsatz, durch Erdminen oder durch Splitterminen getötet (siehe: Bilanz der Todesopfer der DDR, Todesopfer an der innerdeutschen Grenze (ab 13. August 1961). Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft 13. August (126. Pressekonferenz der Arbeitsgemeinschaft 13. August) am 11.08.2000 im Haus am Checkpoint Charlie).

 

Ausbauzustand der DDR-Sperranlagen entlang der Demarkationslinie

Am 30.11.1979 hatten die DDR-Grenzsicherungsanlagen folgenden Ausbauzustand erreicht:

Schutzstreifen


  • Grenzsignalzaun                                   | 1100 km        handschriftlich: 1129,4 km (+ 29,4 km)
  • B-Türme und Führungsstellen           | 579 Stück      handschriftlich: 855 Stück (+ 276)
  • Kolonnenweg                                         | 1481 km        handschriftlich: 1788,2 km (+ 307,2 km)
  • Kontrollstreifen                                       | 1282 km        handschriftlich: 1282 km (+ 0 km)
  • Kfz.-Sperrgraben                                    | 655 km          handschriftlich: 870,8 km (+ 215,8 km)
  • Vordere Grenzsicherungsanlage       | 1350 km        handschriftlich: 155,5 km (+ 205,5 km)

 Quelle: Interpretation der Übersichtsgrafik durch Ralf Gründer