Eine Allianz zwischen den USA und der Sowjetunion konnte nur zur Zeit der Niederschlagung des Nationalsozialismus im sogenannten Deutschen Reich bestehen. Nach dem gewonnenen Krieg traten die Abgründe in den politischen Zielen zwischen den Siegermächten in aller Deutlichkeit zu tage.

Die USA traten ein für weltweite Demokratie und verstanden darunter die uneingeschränkte Macht des Kapitals; reglementiert von einem Parlament aus gewählten Interessenvertretern und Lobbyisten.

Die Russen kämpften für die weltweite Diktatur des Proletariats. Sie verstanden darunter die totale Alleinherrschaft eines Potentaten mit dem Ziel der Weltrevolution. Anders ausgedrückt: Während die Russen die Welt mit ihrer roten Keule niederknüppeln wollten, bemühten sich die USA, geleitet von christlichen Moralvorstellungen, grenzenlos Kasse zu machen. Die in der Allgemeinen Erklärung der Menschnrechte" geforderten Rechte blieben wohl sehr häufig in beiden Systemen (Kapitalismus*, Kommununismus**) auf der Strecke.

Diese Gegensätze konnten nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr übersehen und übertüncht werden. Der Machtkampf um das untergegangene Deutsche Reich und den Rest der Welt begann und führte im besiegten Deutschland zur Blockade der westlichen Berliner Sektoren.

Währungsreform in der Tri-Zone

Die Militärgouverneure der USA, Großbritannien und Frankreich führten am 18. Juni 1948 eine neue Währung in den westlichen Besatzungszonen ein. Obwohl sich die Währungsreform nicht auf Berlin erstreckte, erklärte der sowjetische Oberbefehlshaber Marschall Sokolowskij am folgenden Tag, dass die Währungsreform als die „Vollendung der Spaltung Deutschlands″ angesehen wird.

Einen Tag später begann in den Berliner Westsektoren die Ausgabe von neuen Geldscheinen. Die mit einem „B″ gekennzeichneten Scheine bleiben bis zum März 1949 rechtmäßiges Zahlungsmittel.

Währungsreform im sowjetischen Herschaftsbereich

Am 23.06.1948 trat mit dem SMAD-Befehl Nr. 111 eine Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Groß-Berlin in Kraft. Dieser SMAD-Befehl wurde von den drei westlichen Militärregierungen für Berlin (West) als ungültig erklärt.

Blockade West-Berlins (24.06.1948 - 12.05.1949)

Zur Durchsetzung der sowjetzonalen Währungsreform verbunden dem Ziel der Spaltung Deutschlands wurden in der Nacht zum 24. Juni 1948 alle Verkehrsverbindungen zu den westlichen Sektoren unterbrochen. Gleichzeitig wurden alle Lebensmittel- und Energielieferungen für Berlin (West) eingestellt.

Mit dieser Kraftprobe wollte Stalin die westlichen Alliierten aus Berlin (West) vertreiben und dadurch eine sowjetische Besatzungszone herstellen, die bis an die innerdeutsche Demarkationslinie frei von Truppen der ehemaligen Alliierten ist.

Berliner Luftbrücke

Die Antwort auf diese stalinistische Attacke führte zur Errichtung der Luftbrücke (Operation Vittles / Operation Lebensmittel) zur Versorgung der westberliner Bevölkerung aus der Luft.

Auf Order des amerikanischen Präsidenten Trumann begann General Clay (FN Clay) mit der Errichtung einer Luftbrücke. Berlin (West), bzw. ca. 2 Mill. West-Berliner und die alliierten Besatzungstruppen mussten über die Luft versorgt werden.

Folgt man den Ausführungen von General Lucius D. Clay, stand bereits vor 1950 fest, dass die sowjetische Besatzungszone (SBZ) (die spätere »nicht-souveräne« DDR) und der sowjetische Besatzungssektor von Groß-Berlin (SBS) (die spätere Hauptstadt der DDR) durch massive Sperranlagen bzw. eine Mauer von Berlin (West) abriegelt werden sollte.

Trennung der Telefonverbindungen

...

Trennung der Stromversorgung

...

Trennung der öffentlichen Verkehrswege

  • Straßenbahn

  • Buslinien

  • S-Bahnlinien

  • U-Bahnlinien

Trennung der Trinkwasserversorgung

...

Regelung der Abwasserentsorgung

...

Entflechtung der sowjetzonalen Transportwege aus der SBZ in den SBS

Nachdem Ostberlin seine Abhängigkeit von Berlin (West) entkoppelt hatte, musste nur noch die propagandistisch ausnutzbare Situation abgewartet bzw. hergestellt werden, um dem Westen die Schuld für die hermetische Abrieglung der westlichen Berliner Sektoren in die Schuhe schieben zu können. Ulbricht erschien dafür die Massenflucht aus seinem Herrschaftsbereich als das geeignete Instrument. Der sowjetzonalen Propaganda zufolge hatte der Westen ein Heer von Achtgroschenjungen, Schmarotzern, Schiebern und Menschenhändlern in den ,demokratischen' Sozialismus entsand, um die ehrlichen und arbeitssamen Nord- und Mitteldeutschen östlich der innerdeutschen Demarkationslinie in den verderblichen Sumpf des Kapitalismus zu entführen.

Obwohl Walter Ulbricht noch am 15. Juni 1961 auf einer Pressekonferenz frech die Welt belog, indem er in die Mikrophone der internationalen Preese sagte „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten″, begann die SED am 13. August 1961 mit der Errichtung der völkerrechtswidrigen Sperren durch Berlin.

 


Tipp: Entscheidung in Deutschland, Lucius D. Clay, 1950
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Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft. Ullstein, München 2001, ISBN 3-548-36308-3 (PDF-Download)
** S. Courtois, N. Werth, J. L. Panne, A. Paczkowski, K. Bartosek, J. L. Margolin, J. Gauck, E. Neubert: Das Schwarzbuch des Kommunismus – Unterdrückung, Verbrechen und Terror. Piper Verlag, München 2004, ISBN 3-492-04053-5.