Kamera: © Ralf Gründer, Berlin (2010)
Am 2. Februar 1990 wurde Erich Mielke ins Haftkrankenhaus der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen eingewiesen. Nur wenige Tage später, am 8. März 1990 wurde der ehemalige Minister der SED bereits wieder aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Im Juli 1990 wurde der Ex-General erneut in Untersuchungshaft genommen, nachdem das Krankenhaus der Volkspolizei Mielkes Haftfähigkeit untersucht und bestätigt hatte. Wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und „Rechtsbeugung“ wurde der „größte Menschenhasser der DDR“ zunächst in ein West-Berliner Krankenhaus eingeliefert, um dann in die Haftanstalt Rummelsburg in Ost-Berlin und nach Plötzensee verlegt zu werden. Nachdem Mielkes Anwalt schlechte Haftbedingungen für den „Polizistenmörder“ geltend machen konnte, wurde Erich Mielke am 4. Oktober 1990 in die JVA-Moabit verlegt.
Das STASI-Folteropfer Adam Lauks berichtet im Interview von seinem Privatkrieg gegen das Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Ursache für das nicht loslassen können besteht auch sicherlich darin, dass viele Opfer des MfS nach dem Fall der SED/DDR kein Gehör bzw. keine Wiedergutmachung erfahren haben. Die Täter fanden sich in guten Positionen wieder und Mitläufer verharmlosten ihre Mittäterschaft. Dieses Interview ist ein Zeugnis für die Schwere der Verarbeitung erlittenen Unrechts!
Tipp: Erich Mielke - Biographie : Aufstieg und Fall eines Tschekisten ; [Medienkombination] / Wilfriede Otto, 736 Seiten : Illustrationen + 1 CD, Berlin : Dietz Verl., 1999