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Feridoun Yazdi bei Waffenübungen mit Genossen bei der GST. Quelle: Akte Feridoun Yazdi, Berlin

Als Sohn des Mitbegünders der kommunistischen Tudeh-Partei Irans Morteza Yazdi kam Feridoun Yazdi 19.. in die DDR, um zu studieren. Obwohl in seinem Kinderzimmer das Portrait Stalins hing, war der junge Student weniger an Politik interssiert, als es sich sein Vater gewünscht hätte. Um aber sein Studium absolvieren zu können, musste der junge Iraner, der aufgrund seiner deutschen Mutter perfekt Deutsch sprach, auch in die Massenorganisationen der DDR eintreten. Als FDJler war er daran beteiligt, Bauern so lange zu terrorisieren, bis sie ihr eigenständiges Leben aufgaben und ihren Hof unter Kolchosenwirtschaft stellten.

Am 25.10.1961 brach er in Absprache mit seinem Bruder beim Generalsekretär der Tudeh-Partei Radmanesch in Leipzig ein und entwendete aus dem Tresor Unterlagen, die eindeutig belegten, dass die iranische Tudeh-Partei keine eigenständig agierende Partei war, sondern von Moskau aus fremdbestimmt wurde.

Mit diesen Dokumente fuhren die Brüder dann nach Berlin (West) und deponierten sie der Wohnung einer Bekannten. Anschließend fuhren sie zurück nach Ostberlin.

Am 28.10.1961 wurden die Brüder zusammen mit zwei weiteren Iranern, der mit den Spionageaktiviäten Hossein Yazdi nichts zu tun hatte, bei der Einreise nach Ostberlin am Checkpoint Charlie verhaftet und in die Stasi-Sonderuntersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen verschleppt.

Die sogenannte Hauptverhandlung gegen die Gebrüder Yazdi fand am 11. und 12.07.1962 vor dem 1. Strafsenat des Bezirksgericht Leipzig  (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) statt.

Feridoun Yazdi wurde am 05.07.1962 wegen Verbrechen nach dem DDR-Terrorgesetz, dem Gesetz zum Schutze des Friedens, auch Friedenschutzgesetz genannt, zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt.

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