Als Sohn von Kurt Walter und Anita Hoffmann erblickte Dieter in Berlin Zehlendorf das Licht der Welt. 1943 kam der Vater in russische Gefangenschaft und kehrte erst im Dezember 1949 nach Berlin (West) zurück, wo er sich als Kunst-und Schriftenmaler selbstständig machte.

Nach der Grundschule besuchte D. Hoffmann für drei weitere Jahre den wissenschaftlichen Zweig der Oberschule. Seit seinem 10 Lebensjahr war er in die Fotografie vernarrt und bewarb sich deshalb auf eine Fotografenlehrstelle. Nach 3 Jahren absolvierte er die Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer in Berlin und begann als freier Fotograf zu arbeiten.

Mit 18 traf ihn das Fernweh und er trampte nach Dänemark, dann weiter nach Schweden und zurück nach Hamburg, wo er sich einen Seefahrtschein beschaffte. Als Messejunge heuerte er auf dem Frachter „Edmund Hugo Stinnes“ an.

1958 kehrte D. Hoffmann wieder nach Berlin zurück. Seinen ersten Arbeitsvertrag bekam er bei der Mosaik Film. Tag und Nacht kopierte er für den Kinoverleih die Wochenschauen. Nach einem Jahr kündigte er und ging zum Ullstein Verlag, wo er in der Zeitungsrotation bis zum Jahresende 1960 arbeitete.

Im Januar 1961 bewarb sich D. Hoffmann erfolgreich beim SFB. Damit begann eine außerordentlich interessante Lebenszeit, denn er lernte die Arbeitsweisen der bekannten Abendschau-Reporter u. a. Alexander von Bentheim, Lutz Lehmann, Rainer Hoynk und Heinz Deutschendorf kennen. Ende März 1961 suchte der SFB einen Kameraassistenten für die Tagesschau-Redaktion. Dieter hatte Glück und die Kameramänner der Tagesschau, Martin Badekow und Rainer Hilbig, wurden seine Kamera- und Licht-Lehrmeister. Zusätzlich durfte D. Hoffmann die Schnittbildkamera bedienen.

Kameramann Dieter Hoffmann

Im August 1961 wurde D. Hoffmann Assistent mit Drehverpflichtung. Vom Sender bekam er eine Arriflex-16mm-Kamera, um zusätzlich zur Hauptkamera Filmsequenzen zu drehen. Am 15. August filmte er die Desertion des Vopos Conrad Schumann. Der Sprung lief am selben Abend in der 20-Uhr-Tagesschau und wurde zum größten Aufmacher.
Für die Tagesschau blieb D. Hoffmann weiter Kameraassistent. Erst zum 1. Januar 1963 offerierte ihm der SFB einen festen Vertrag als Jung-Kameramann. Insgesamt hat er 40 Jahre lang für die Tagesschau über das Geschehen in West-Berlin und anderen Teilen der Welt berichtet.

Zu seinen Highlights zählen Aufnahmen von der Panzerkonfrontation (Okt. 61) in der Friedrichstraße, vom Einmarsch der Roten Armee in Prag (August 68) sowie sein Exklusivbericht über einen Agentenaustausch (11. Juni 85) auf der Glienicker Brücke. Zusätzlich drehte er auch Features für das ARD-Abendprogramm aus Osteuropa, USA, Asien und Afrika.

Als am 30. April 2003 beim SFB um Mitternacht die Lichter ausgingen, wurde D. Hoffmann in den wohlverdienten Ruhestand versetzt.

TOM