Der „Antifaschistische Schutzwall″: Teil II - 1

Der pionier- und signaltechnische Ausbau des »Antifaschistischen Schutzwalls« in der ‚zweiten′ Ausbauphase unterschied sich zur ersten Ausbauphase durch folgende Kriterien:

  • Plattenbauweise der Vorder- und Hinterlandmauer,

  • Anstelle der Y-Abweiser kamen als Übersteigschutz aufgeflanschte Asbestbetonröhren zum Einsatz. Diese sollten das „KZ″-hafte Aussehen der Vorderlandmauer verringern.

  • Kontinuierlich wurden alle anderen stationären und mobilen Sperren sowie die elektrischen und/oder elektronischen Hilfsmittel verbessert und entsprechend umgerüstet.

Schema des Grenzsicherungsstreifens - besiedeltes Gelände

Schema „Grenzsicherungsstreifen - besiedeltes Gelände″. Signatur: GVS Tgb - Nr. 475-65-15 (Geheime Verschlußsache ). Quelle: Berliner-Mauer-Archiv; screengerechte Überarbeitung der Grafik durch Ralf Gründer

Nach dem Faktor der Besiedelungsdichte wurde das zu sperrende Gelände nach besiedelt und unbesiedelt unterschieden.

Die zweite Ausbauphase folgte demzufolge den Kriterien der Besiedelungsdichte und der geologischen Geländeparameter. Dünn besiedelte Bereiche und Gebiete an Wasserstraßen und Seen wurden entsprechend der ermittelten Parameter ‚individuell′ ausgebaut.

- Besiedeltes Gelände: Zu dieser Kategorie gehörten Stadtbereiche entlang der Sektorengrenze, die Ostberlin-Mitte, -Treptow und -Prenzlauer Berg von den Berliner Bezirken Kreuzberg, Tiergarten, Wedding und Reinickendorf trennten.

 


Tipp: Rathje, Wolfgang
"Mauer-Marketing" unter Erich Honecker : Schwierigkeiten der DDR bei der technischen Modernisierung, der volkswirtschaftlichen Kalkulation und der politischen Akzeptanz der Berliner "Staatsgrenze" von 1971-1990 / vorgelegt von Wolfgang Rathje. - 2001. - 996 S. - Kiel, Univ., Diss., 2001