311 Seiten, Hardcover, Druffel & Vowinckel-Verlag, Stegen am Ammersee, ISBN 3 8061-1161-8

lothar-scholz idealismus

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Klappentext

Der Autor, Jahrgang 1928, erlebt die Zeit; des Dritten Reiches vom ersten bis zum letzten Tag, teils in Berlin, aber meist in Fürstenwalde, einer märkischen Kleinstadt, die er heiß und innig liebt.

Am 30.Januar 1933, dem Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, sieht er, auf dem Arm seiner Mutter sitzend, inmitten jubelnder Menschen, Adolf Hitler zum ersten Mal.

Der 8.Mai 1945, der Tag der bedingslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, sieht ihn als jungen Kriegsfreiwilligen inmitten erschöpfter und halbtoter Leidensgenossen, bereits in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Wenn er heute aus dieser Zeit berichtet, fügt er keinerlei Erkenntnisse ein, die ihm in seinem späteren Leben bekannt wurden, wie es viele Zeitzeugen tun, die damals schon »alles gewußt« haben.

Wenn er sich erinnert, so gleicht die Beschreibung seiner Begeisterung derjenigen eines Lesers der Geschichte des Spartacus: Er weiß, wie tragisch sie endet, aber er hofft bis zum Ende, es würde noch alles gut gehen. Gerade, weil er als Zeitzeuge viele Verbrechen, die von den Kriegsgegnern verübt wurden, zum Teil miterlebt hat, kam ihm nie der Gedanke, daß auch Deutsche ähnliches tun könnten. Seine anschließende Gefangenschaft, danach die Verhaftung durch den NKWD und das Zwangsarbeitslager in der Sowjetunion bis Oktober 1955, als Konrad Adenauer die letzten Deutschen zurückholte, ließen ihn erkennen, wie sehr sein Idealismus verraten wurde.
Leseprobe

Der nächste Schultag war natürlich Uniformtag, die Kameraden hatten ebenfalls ihre Bestätigung erhalten und es gab keine Schulterklappe ohne die blutroten Streifen. Der Herr Oberstudienrat Schley sagte bei einer kleinen Feier in der Aula, der Führer könne stolz sein auf eine solche deutsche Hitler-Jugend.
Meine Mutter meinte, ich würde mich noch für den Führer zerreißen lassen.
Mit meinem Onkel Alfred, der im Herzen immer noch ein Kommunist war - daraus machte er keinen Hehl - führte ich zunehmend politische Gespräche. Als er mich das erste Mal mit den neuen Litzen sah, war er einigermaßen perplex, er hatte mich wohl noch als Indianerhäuptling in Erinnerung. In einem solchen Gespräch sagte er einmal, es wäre besser, wenn Deutschland den Krieg verlieren würde.

Wie konnte ein Deutscher so etwas sagen? Wie konnte ein Mensch wünschen, daß sein eigenes Volk besiegt würde? Nachdem man uns schon im letzten Weltkrieg so schmählich gedemütigt hatte, war doch vorauszusehen, was diesmal geschehen würde! Und das war ihm gleichgültig! Seite 135.

 


Tipp 1:

Gulag : das Lagersystem in der UdSSR ; [CD-ROM] [CD-ROM] / Memorial Deutschland e.V. - Berlin : MEMORIAL Deutschland e.V., [2009]. - 1 CD-ROM + 1 Beil. - Sytemvoraussetzungen: CD_ROM-laufwerk, Betriebssystem ab Windows 98; Internet Explorer ab VErsion 5.0; Adobe Reader; 5 MB freier Festplattenspeicher; mind. 32 MB Arbeitsspeicher; Pentium-Prozessor

Tipp 2:

Platt, Bodo
Sobirai weschtschi! Pack deine Sachen! : Jugendjahre im Gulag - Erinnerungen / von Bodo Platt. Hrsg. von Andrea Huterer. [Der Berliner Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR]. - 3., unveränd. Aufl. - Berlin : Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, 2011. - 80 S. : Ill.
ISBN 978-3-934085-21-3

Tipp 3:

Hedeler, Wladislaw
Die Ökonomik des Terrors : zur Organisationsgeschichte des Gulag 1939 bis 1960 / Wladislaw Hedeler. - Hannover : Offizin, 2010. - 333 S. - Literaturangaben.
ISBN 978-3-930345-88-5

Tipp 4:

Rawicz, Slawomir
Der lange Weg : meine Flucht aus dem Gulag / Slawomir Rawicz. - Sonderausg., 1. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2011. - 320 S. : Kt.
ISBN 978-3-548-37415-4

Tipp 5:

Weggegsperrt : Frauen im Gulag / Nina Kamm (Hrsg.). - Berlin : Dietz, 2009. - 416 S. : Ill. ; 21 cm.
ISBN 978-3-320-02185-6

Tipp 6:

Das Schwarzbuch des Kommunismus / Stéphane Courtois ... - München : Piper. - 22 cm. - Literaturangaben. - Angaben zum Hauptsacht. und zu den Zusätzen: Orig.-Ausg. gesondert u.d.T.: Le livre noir de communisme und: Du passé faisons table rase!