Willy H. SCHREIBER - Höhenrainerweg 16 - 85570 Markt Schwaben - Tel/Fax: 08121-41229

VOS - Vereinigung der Opfer des Stalinismus

Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus

Stellvertretender Bundesvorsitzender - Herrn Hugo Diederich Landesvorsitzender Berlin

offener Brief (für Internet und Printmedien)

Betr.: „DIE LINKE“ - „Wir Opfer können es nicht fassen“ 28. Dezember 2014

Herr Diederich,

noch einmal an Sie zu schreiben, nicht nur in Kurzform als Leserbrief, auf das von Ihnen in der von mir geschätzten Wochenzeitung 'Junge Freiheit' in Nr. 50/14 vom 05. Dez./14 (LINK) gegebene Interview in Bezug auf „Die Linke-SED der DDR-MfS/Stasi“, ist mir eine zwingende Notwendigkeit.

 

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Obwohl mehrere Schreiben aus den Jahren 2011/2012 zu gleichem Thema an die Leitung und deren Stellvertreter der VOS gerichtet, d.h. an Sie und Ihre Helfershelfer Johannes Rink, Frieder Weise, UOKG-Vorsitzenden Rainer Wagner bis heute unbeantwortet blieben.

Auch an die sich selbst politisch verantwortlich Nennenden und in Regierungsverantwortung (!) stehenden Personen gerichtete Schreiben zu o.g. gleichen Thema, von mir mit Fakten und Beweisunterlagen belegt, wurden ignoriert und nicht beantwortet.

Das ist gröbste Unhöflichkeit!!!

Doch zu Ihrem Interview.

Ist es nicht beschämend, wie Sie weinerlich darlegen, nicht in TV-Talkshows eingeladen zu werden?

In anderen Aussagen, dem Thema angemessen, ist Ihnen zuzustimmen. So zum Beispiel, daß man (Zitat Interview) „...als politischer Querulant bezeichnet wird, wenn man sich erlaubt, auf ein Faktum hinzuweisen...“. Daß paßt genau zu den von Ihnen und anderen nicht beantworteten Schreiben und Ihrer Aussage: (Zitat Interview) „... Nicht Widerstand, Mitläufertum lohnt...“

Auch kann und darf nicht zwischen MfS/Stasi und der SED relativiert werden.

Die „Stasi“ war das „ausführende Organ der SED-Diktatur“ mit Zersetzung - Entführung – Haft - Enteignung - Mordaufträgen - und weiteren Untaten!

Das alles wissen Sie und die sich Verantwortlich Nennenden.

Hervorzuheben und Ihnen voll zuzustimmen ist der letzte Satz des Interviews. (Zitat) „...Wir wollen, daß die die uns gequält haben, endlich verschwinden. ..“

Dazu möchte ich etwas beitragen und nochmals mein Ihnen damals zugeleitetes anklagen von 2011/2012 wiederholen, da es mir heute wichtiger denn je erscheint, mit Fakten (wie damals) auf politische Mißstände und die dafür Verantwortlichen in diesem Deutschland hinzuweisen.

Daß Sie nach einem Fluchtversuch 11 Monate in DDR-Haft verbringen mußten, ist äußerst bedauerlich.

Wenn aber der „...Rechtsanwalt Lothar de Maiziere (Zitat Spiegel) als IMB „Czerny“ und als mehrfach einsetzbarer IMB, der sowohl für die Abt. XX/4 als auch für die Spionage-Abt. II tätig war....“ enttarnt wurde, im „Sommer 1981“ die Lügen und falschen Denunzierungen zu meiner angeblichen Flucht an MfS/Stasi gab, um bewußt und vorsätzlich meine Verhaftung zu provozieren, so ist dieses eine verbrecherische Handlung!!! Er ist ein DDR-Staatsverbrecher!

Diese kollusiven* Denunzierungen „im Sommer 1981“ waren der Anlass zu meiner nicht gewollten Flucht in den WESTEN, den freien Teil West-Berlin.

Jedoch wurde ich auch hier, im sog. „Operationsgebiet“, d.h. im gesamten westlichen Ausland (!) von MfS/Stasi der DDR bis nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung, also zehn Jahre lang mit Drangsalierungen und Angriffen auf Leib und Leben verfolgt!

Selbst eine Liquidierung, ein Mordauftrag, mit der schriftlichen „Bestätigung“ durch den Generalleutnant Wolfgang Schwanitz am 11. März 1986 (heutige Wohnung: Leipziger Straße 42 in 10117 Berlin, Wohng-Nr. 114 in 17. Etage und 148 in 21. Etage) sollte realisiert werden!!!

(Zitat) „Zielstellung: ... soll mit dem Ziel erfolgen ... eine Liquidierung auf frischer Tat anzustreben

Als dieser Mordauftrag nach 1995 durch einen Film des BR der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollte, hat der MfS-Major der Hauptabteilung IX und Stasi-Rechtsanwalt Frank Osterloh (Büschingstraße l in 10249 Berlin) mit infamen Lügen und Drohungen die Ausstrahlung verhindert.

Auch dieses ist als verbrecherisch zu bezeichnen.

Im Oktober 1987 legte MfS/Stasi neue Fahndungsmaßnahmen mit einer vorläufigen Laufzeit bis 31. Dezember 1999 fest und es zeigt das verbrecherische Wesen von MfS/Stasi der ehem. DDR.

Personen und in diese Diktatur verstrickte Hinterhofanwälte, insbesondere dieser IMB „Czerny"- Lothar de Maiziere, heute wieder als RA mit Kanzlei am Kurfürstendamm 96 in 10711 Berlin tätig, haben diese Unmenschlichkeiten zu verantworten.

So liegen auch, durch Betroffene bestätigt, damals von IMB „Czerny“ versuchte stasikonforme Selbsteinweisungen in die Psychiatrie vor.

Doch statt ihn zur Verantwortung zu ziehen, ist diese Unperson auch heute weiterhin in Politik bestimmenden Vereinen und Gesellschaften aktiv tätig. Er ist Vorsitzender der „Deutschen Gesellschaft e.V.“, die auf politischer Ebene sehr eng mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zusammenarbeitet.

Zudem ist er zweiter Vorsitzender des politischen Vereins „Werkstatt Deutschland e.V.“

Besondere Brisanz erfährt seine politische Tätigkeit als „Chef des Lenkungsausschusses Petersburger Dialog mit Rußland"!

All das wissen Sie doch. Oder? Doch nicht genug.

Dieser ehemals hoch eingestufte Stasi-Zuträger wird am 18. März 2010 vom Bundestag als „Ehrengast“ eingeladen um vor dem Dtsch. Bundestag eine „Ehrenrede“ zu halten. (Zitat des Bundestagspräsidenten Lammert: „... es geschieht im Wissen um seine Stasitätigkeiten...“ und auf

... Empfehlung des Ältestenrates des Bundestages ...“) (im Ältestenrat sind alle Vorsitzenden der Parteien)

Er (IM „Czerny“) wird mit „Ehrenpreisen“ ausgezeichnet und erhält die „Ehrenbürgerwürde“ der Stadt Nordhausen. Die Laudatio dazu hält ausgerechnet Bundestagspräsident Lammert.

Ebenso hält lauthals und freudig die FDJ-Kanzlerin Merkel die Laudatio (Ehrenrede) zur Buchpräsentation von de Maiziere. Beide wohnen ja auch im gleichen Haus in 10117 Berlin, Am Kupfergraben 6/6a.

Und die drittklassigen Darsteller in diesem Schmierentheater Bundestag applaudieren dazu.

So stellt sich unweigerlich die Frage, wäre man 25 Jahre nach Kriegsende mit Personen, die nachweislich tief in die Diktatur des Nationalsozialismus verstrickt waren, so umgegangen wie heute mit ehem. Stasizuträgern, Hauptamtlichen des MfS und Helfershelfern der SED-Diktatur?

(siehe Ihren letzten Satz im Interview). Doch immer noch nicht genug.

Ebenso brisant und verwerflich ist, daß dieser Unperson eine monatliche „Ehrenpension“ zugestanden wurde, obwohl das Bundesfinanzministerium diese „Ehrenpension“ (bis 1000 Euro) als gesetzwidrig bestätigt.

Der Vorgang für diese finanzielle Unterstützung wird im Referat BMF ZB 3 unter Gesch-Zch. ZB 3 - P 1615 / 08 / 10008 - 01 beim Finanzministerium geführt.

Für die Öffentlichkeit interessant ist zu diesem Vorgang folgendes:

 

Im Bundesministergesetz zur Versorgung der Mitglieder des Ministerrates der ehem. DDR nach ihrer Amtszeit heißt es nach § 21, Absatz 3 in Satz 6 dieser Regelung, daß „... kein Ruhegehalt gewährt wird, wenn der (vermeintlich) Berechtigte gegen die Grundsätze der Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit verstoßen oder in schwerwiegendem Maße die Stellung zum eigenen Vorteil oder zum Nachteil anderer mißbraucht hat....“

Das ist Gesetz der Bundesrepublik Deutschland!!!

Und dieses Gesetz wird vom Rollstuhl-Schäuble, seines Zeichens Bundesfinanzminister, gebrochen und die erfolgten Nachfragen zu dieser Problematik nicht beantwortet.

Noch eine Heuchelei. Am 01. Oktober 2014 fand im Senatssaal der Humboldt-Universität in Berlin eine Podiumsdiskussion statt. Auf dem Podium der Leiter der Gedenkstätte (!) Berliner Mauer, Herr Axel Klausmeier. Und wen hatte er als Gesprächspartner auf dem Podium? Es war IMB „Czerny“ alias Lothar de Maiziere. So konnte dieser ehern IM erneut, wie schon so oft, sein Credo, die DDR war kein Unrechtsstaat, den Besuchern und Studenten vorbeten. Und was schreibt mir Herr Klausmeier auf meine Nachfrage? (Zitat Klausmeier) „... Mit einem Eingeständnis der eigenen Schuld (des de Maiziere) kann der Weg zur Versöhnung und Verständigung beginnen...“ Mit diesem und weiterem Blah-blah rettet man nur seine eigene Haut und somit seine Position in der sog. „Gedenk- und Aufarbeitungsindustrie“!

Bei weiteren, Verantwortung vortäuschenden sog. Politikern ist das zum gleichen Thema nicht anders. Als Beispiel dient hier die FDJ-Merkel als Kanzlerin und in engster Verbindung zu dem de Maiziere stehend. Die vier (!) an Merkel gerichteten Schreiben wurden nicht beantwortet. (siehe Internet www.berliner mauer. de)

Noch besser geeignet zu Fragen der Stasi-Problematik wäre der ehem. Stasi-Akten-Verwalter Gauck, da er mit diesem „Thema“ vertraut ist/war. Nach seinem Ausscheiden als Bundesbeauftragter der Stasiunterlagenbehörde wurde er Leiter der politisch aktiven Gesellschaft „Gegen Vergessen - für Demokratie e.V.“ Doch weder als Leiter in dieser Funktion noch als heutiger Bundespräsident (!) hat er auf meine drei (!) Schreiben zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und im speziellen zu Lothar de Maiziere geantwortet, (siehe Internet)

Es genügt nicht, auf Gedenkveranstaltungen wohlgesetzte Worte zu finden und von sich zu geben oder nur Artikel im Stacheldraht zu schreiben. Mobilisieren Sie Ihre Mitglieder und weitere Verantwortliche. Gehen Sie auf die Straßen und vor oder in die Häuser der damals für alle Drangsalierungen Verantwortlichen und protestieren Sie lauthals. Diese Personen, Sie haben sicherlich eine lange Liste, dürfen keine politischen Ämter in Gesellschaften , dem Bund usw. ausüben. Holen Sie diese Typen aus ihren Löchern. Tun Sie etwas!!! Muß man nicht fragen, wie bereinigt sind einige Biographien? (siehe Internet zu „IM Erika“)

Lothar de Maiziere alias IMB „Czerny“ steht hier als Beispiel mit nicht zu widerlegenden Beweisen in einer Reihe von vielen anderen Helfern und Verantwortlichen einer inhumanen DDR - SED - MfS - Diktatur.

Ob ich auf dieses Schreiben, alles mit Beweisen unterlegt, von Ihnen eine Antwort erhalten werde, weiß ich nicht.

Trotzdem mit freundlichen Grüßen

Willy H. Schreiber


Tipp: Schreiber, Willy Hieronymus
Im Visier : Chronik einer Flucht / Willy Hieronymus Schreiber. [Mit einem Vorw. von Norbert Blüm]. - 2. Aufl. - Jena : TvR, 2009. - 335 S. : Ill. ; 22 cm, 465 gr.
ISBN 978-3-940431-14-1